Michael Bruns

Einleitung: Nach sehr kurzfristiger Vorbereitung ging es am 14. September 2007 zusammen mit den Kommilitonen Bastian Kriegesmann und Jia Chunpeng im Rahmen eines Austauschprogramms für ein Semester in die chinesische Hauptstadt Peking. Dieser Austausch wurde im Wintersemester 07/08 erstmalig angeboten und beruht auf einer Partnerschaft zwischen der Universität Paderborn und der Beihang University of Aeronautics and Astronautics (BUAA), die aus der langjährigen Freundschaft der Professoren Herrn Grotstollen und Herrn Li entstanden ist und durch die Lehrstühle der Professoren Frau Mertsching und Herrn Böcker aus Paderborn und dem Lehrstuhl von Professor Yuan auf chinesischer Seite aufrecht erhalten wird. Finanziell wurden wir dabei mit den üblichen Sätzen des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) unterstützt.

 

Kurzer Überblick: Der Aufenthalt begann mit der Ankunft am Int’l Airport in Peking. Dort angekommen wurden wir von drei sehr hilfsbereiten chinesischen Studenten erwartet, die uns dann mit dem Bus zur Universität brachten und uns in den ersten Tagen halfen die Umgebung zu erkunden und formelle Dinge zu erledigen. Die Vorlesungen fingen teilweise erst in der zweiten Vorlesungswoche an, so dass wir anfangs viel Zeit hatten uns an alles Neue und an die sechs Stunden Zeitumstellung zu gewöhnen. In den ersten Wochen waren die Temperaturen noch sehr sommerlich, so dass wir viel Zeit auf dem Tennisplatz verbringen konnten. Während der Vorlesungszeit musste ich den Großteil meiner Zeit ins Nachbereiten der Vorlesungen, ins Vokabellernen und in die Hausübungen, die in China üblicherweise eingesammelt und bewertet

werden, investieren. Ein sehr fremdes Gefühl war es, Weihnachten getrennt von meiner Familie zu verbringen und stattdessen die üblichen Vorlesungen auf dem Programm stehen zu haben. Nach Weihnachten standen im Wesentlichen die Vorbereitungen auf die Prüfungen, mit denen die Vorlesungszeit endete und die Vorlesungsfreie Zeit begann, an. Nach den Klausuren, also zu Begin der Semesterferien bin ich zusammen mit Bastian Kriegesmann zurück nach Paderborn geflogen und habe damit meinen Aufenthalt beendet.

 

Beihang University of Aeronautics and Astronautics: Die BUAA wurde 1952 als Pekinger Institut für Luftfahrt gegründet. Heute zählt die BUAA über 30000 Studenten und gehört zu den bekanntesten zehn Universitäten des Landes. Der Campus befindet sich, wie zahlreiche andere Universitäten, im Nord-Westen der Stadt gelegenen Viertel Haidian. Dieser ist nach außen hin eingezäunt und verfügt über unterschiedliche Sportstätten, Wohnanlagen, mehrere Mensen, Buchhandlungen, Einkaufsläden, Kioske, Kopierläden, eine Post, eine Bank und zahlreiche Bankautomaten, die übliche Kreditkarten akzeptierten. Sehr stolz war man auf die, sicherlich in die Geschichte der Universität eingehende, Austragung einer olympischen Disziplin bei den kommenden Spielen. Diesbezüglich konnten wir nicht nur die letzten Züge der Fertigstellung der Austragungshalle, sondern noch zahlreiche Renovierungsmaßnahmen auf dem gesamten Gelände beobachten.

 

Unsere Unterkunft: Untergebracht waren wir im, direkt auf dem Gelände gelegenen, Studentenwohnheim für ausländische Studierende. Dort wohnten wir in kleinen, recht wohnlichen, Einzelzimmern, die jeweils mit einem Fernseher, einem Telefon, einem Internetanschluss und einen kleinen Balkon ausgestattet waren. Zusammen mit dem Nachbarzimmer musste man sich einen kleinen Vorraum, die Küche und das Badezimmer teilen, dies erbrachte aber keinerlei Probleme. Auf den ersten Blick erschien mir unser Wohnblock nicht anderes als die, sehr zahlreich auf dem Campus vorhandenen, anderen Wohnheime. Sehr schnell habe ich jedoch festgestellt, dass wir damit einen sehr angenehmen Ausländerbonus erfuhren. Chinesische Studierende waren in ähnliche Zimmern mit bis zu vier Personen untergebracht.

 

Das Lehrangebot: Mit dem Lehrangebot war ich soweit sehr zufrieden. Wir konnten aus einer Liste von etwa zwanzig englischsprachigen Veranstaltungen frei wählen, die fast ausschließlich nur für ausländische Studierende angeboten wurden und für ein sehr heterogenes Teilnehmerspektrum, das vom Bachelor- Studenten bis zum Doktoranten aus unterschiedlichsten Ländern reichte, zugeschnitten war. Die in den ersten Tagen anstehende Fächerwahl haben wir weitgehend zusammen gestaltet und auch in groben Zügen die gleichen Veranstaltungen belegt. Dabei habe ich mich für die, für mich persönlich am interessantesten Fächer Computer Control System, Matlab, Chinese Level1, Introduction to China und Introduction to Aeronautics and Astronautics entschieden. In dem Fach Computer Control System ging es weitgehend um Übertragungsfunktionen und Regelkreise im zeitkontinuierlichen Bereich, im Frequenzbereich und im diskreten Bereich und um das Bestimmen von Stabilitäten. Die Veranstaltung Matlab befasste sich mit dem in den Ingenieurwissenschaften weltweit bekannten Programm des Unternehmens The MathWorks. Unser Sprachkurs Chinese Level1 war mit zwei Vorlesungen pro Woche das zeitintensivste Fach und bot zusammen mit den beiden Einführungsveranstaltungen Introduction to China und Introduction to Aeronautics and Astronautics die Möglichkeit mit anderen Studierenden in Kontakt zu kommen, die genau wie wir neu an der Universität waren.

 

Verkehrsinfrastruktur: Grundsätzlich gab es die Möglichkeit sich mit dem Bus, deren undurchschaubares Netz ich leider nicht richtig durchschaut habe, mit dem, maximal 50 Yuan (fünf Euro) kostenden Taxi, oder, für 2 Yuan (20 Cent) pro Fahrt, mit der U-Bahn durch die Stadt zu bewegen. Grundsätzlich war das Taxi die bequemste Wahlmöglichkeit, allerdings war die Verkehrsinfrastruktur mit der Anzahl an Menschen zu sehr überfordert, so dass wir in den frühen Abendstunden immer wieder das Problem mit extrem überfüllten Straßen hatten. Für den Weg in die Innenstadt mussten da schon mal bis zu zwei Stunden eingeplant werden. Die einzige zeitlich einigermaßen planbare Alternative bot die, in den Stoßzeiten ebenfalls zu sehr überfüllte, U-Bahn, deren Netz zwar zur Olympiade erweitert werden soll, derzeit aber leider noch nicht das augereifste ist.

 

Die Stadt: Während den zahlreichen Fahrten mit dem Taxi und mit der, teils überirdisch verlaufenden U-Bahn, konnte ich eine Menge von der Stadt sehen. Zunächst vermutete ich reichlich historische Bauwerke, von denen war so gut wie nirgendwo eine Spur. Stattdessen sah ich eine Großstadt, mit riesigen Häusern und riesigen Straßen, die mit unzähligen Baustellen besät war. Durch die enormen Ausmaße der Baustellen, teilweise konnte man ganze kleine Viertel verschwinden und große Vorzeigebauten entstehen sehen, spürte man richtig die Entwicklung des Landes. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt sind die etwa 50 Kilometer entfernte Chinesische Mauer, die Verbotene Stadt und der Sommerpalast. Des weiteren bietet Peking noch zahlreiche Bars, Kneipen, Clubs und Discotheken.

 

Esskultur in China: Oft werde ich auf das Essen in China angesprochen. Diesbezüglich haben wir einerseits, wie zum Beispiel im Chinesischen Entenhaus, sehr gute Erfahrungen gemacht, andererseits war es uns manchmal jedoch auch sehr fremd. Das Essen in den Mensen entsprach meistens leider nicht ganz meinem Geschmack. Man konnte dort zwar schon für unter 10 Yuan (einen Euro) eine vollständige Mahlzeit bekommen, allerdings störte es mich, dass Geschmack und Zutaten für mich nicht immer auf Anhieb erkennbar waren und deswegen der eine oder andere Griff ins Leere dabei war. Besonderes auffällig waren die für uns etwas ungewohnten Tischsitten, beispielsweise war es völlig normal, dass die Studierenden Speisereste einfach auf den Tisch geschmissen haben. Zudem war es durchaus üblich mit vollem Mund zu sprechen, teilweise haben sogar Chinesen während dem Essen laute Schlürf- und Schmatzgeräusche von sich gegeben. Nur lautes Naseputzen wurde am Tisch sehr ungern gesehen. Des öfteren nutzen wir freie Abende und gingen außerhalb der Universität essen. Das kulinarische Angebot reichte von vielfältigen Angeboten der chinesischen Küche über zahlreiche Restaurants mit ausländischer Küche bis hin zu international bekannten Fast-Food-Ketten. Besonders häufig und gerne besuchten wir, in der Nähe gelegene, koreanische und japanische Restaurants.Dabei war es vor allem am Anfang wichtig auf Speisekarten mit Bildern zu achten. Für den kleinen Hunger boten sich die, an zahlreichen Straßenständen zu bekommenden, „dönerartigen“, warmen Snacks an.

 

Finanzen: Mit dem Stipendium des DAAD über monatlich 325 Euro, 25 Euro Krankenversicherung und einem Zuschuss zum Flugticket über 800 Euro konnte man eigentlich genau auskommen. Die Differenz zwischen der monatlichen Zahlung und der Miete betrug zwar nur circa. 200 Euro, mit denen ließ sich jedoch alles lebensnotwendige beschaffen. Wenn ich die Lebenshaltungskosten einfach mal anhand einer Mahlzeit in einem Restaurant, dabei sei gesagt, kein westliches Restaurant, bestimme, kann ich grob sagen, dass das Leben in China nur etwa ein Drittel von dem in Deutschland kostet. Ganz anders sah das hingegen mit westlichen Produkten aus, für die mussten wir auch westliche Preise zahlen. Etwas Glück braucht man bei der Suche nach dem Flug, da variieren die Preise für Hin- und Rückflug von etwa 700 Euro bis weit über die Eintausendeurogrenze.

 

Schluss: Das Wintersemester 07/08 war für mich eine zweifellos unvergessliche Zeit in der ich zwar die, für mich nicht immer ganz einfache, Entfernung zu meiner Freundin überstehen musste, dennoch habe ich während dieser Zeit eine Menge lehrreiche und prägende Erfahrungen gesammelt, von denen ich sicherlich in den verschiedensten Lebenssituationen profitieren werde. Abschließend möchte ich mich bei all denjenigen bedanken, die mir dieses Auslandssemester ermöglicht haben.

Michael Bruns

Einleitung: Nach sehr kurzfristiger Vorbereitung ging es am 14. September 2007 zusammen mit den Kommilitonen Bastian Kriegesmann und Jia Chunpeng im Rahmen eines Austauschprogramms für ein Semester in die chinesische Hauptstadt Peking. Dieser Austausch wurde im Wintersemester 07/08 erstmalig angeboten und beruht auf einer Partnerschaft zwischen der Universität Paderborn und der Beihang University of Aeronautics and Astronautics (BUAA), die aus der langjährigen Freundschaft der Professoren Herrn Grotstollen und Herrn Li entstanden ist und durch die Lehrstühle der Professoren Frau Mertsching und Herrn Böcker aus Paderborn und dem Lehrstuhl von Professor Yuan auf chinesischer Seite aufrecht erhalten wird. Finanziell wurden wir dabei mit den üblichen Sätzen des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) unterstützt.

 

Kurzer Überblick: Der Aufenthalt begann mit der Ankunft am Int’l Airport in Peking. Dort angekommen wurden wir von drei sehr hilfsbereiten chinesischen Studenten erwartet, die uns dann mit dem Bus zur Universität brachten und uns in den ersten Tagen halfen die Umgebung zu erkunden und formelle Dinge zu erledigen. Die Vorlesungen fingen teilweise erst in der zweiten Vorlesungswoche an, so dass wir anfangs viel Zeit hatten uns an alles Neue und an die sechs Stunden Zeitumstellung zu gewöhnen. In den ersten Wochen waren die Temperaturen noch sehr sommerlich, so dass wir viel Zeit auf dem Tennisplatz verbringen konnten. Während der Vorlesungszeit musste ich den Großteil meiner Zeit ins Nachbereiten der Vorlesungen, ins Vokabellernen und in die Hausübungen, die in China üblicherweise eingesammelt und bewertet

werden, investieren. Ein sehr fremdes Gefühl war es, Weihnachten getrennt von meiner Familie zu verbringen und stattdessen die üblichen Vorlesungen auf dem Programm stehen zu haben. Nach Weihnachten standen im Wesentlichen die Vorbereitungen auf die Prüfungen, mit denen die Vorlesungszeit endete und die Vorlesungsfreie Zeit begann, an. Nach den Klausuren, also zu Begin der Semesterferien bin ich zusammen mit Bastian Kriegesmann zurück nach Paderborn geflogen und habe damit meinen Aufenthalt beendet.

 

Beihang University of Aeronautics and Astronautics: Die BUAA wurde 1952 als Pekinger Institut für Luftfahrt gegründet. Heute zählt die BUAA über 30000 Studenten und gehört zu den bekanntesten zehn Universitäten des Landes. Der Campus befindet sich, wie zahlreiche andere Universitäten, im Nord-Westen der Stadt gelegenen Viertel Haidian. Dieser ist nach außen hin eingezäunt und verfügt über unterschiedliche Sportstätten, Wohnanlagen, mehrere Mensen, Buchhandlungen, Einkaufsläden, Kioske, Kopierläden, eine Post, eine Bank und zahlreiche Bankautomaten, die übliche Kreditkarten akzeptierten. Sehr stolz war man auf die, sicherlich in die Geschichte der Universität eingehende, Austragung einer olympischen Disziplin bei den kommenden Spielen. Diesbezüglich konnten wir nicht nur die letzten Züge der Fertigstellung der Austragungshalle, sondern noch zahlreiche Renovierungsmaßnahmen auf dem gesamten Gelände beobachten.

 

Unsere Unterkunft: Untergebracht waren wir im, direkt auf dem Gelände gelegenen, Studentenwohnheim für ausländische Studierende. Dort wohnten wir in kleinen, recht wohnlichen, Einzelzimmern, die jeweils mit einem Fernseher, einem Telefon, einem Internetanschluss und einen kleinen Balkon ausgestattet waren. Zusammen mit dem Nachbarzimmer musste man sich einen kleinen Vorraum, die Küche und das Badezimmer teilen, dies erbrachte aber keinerlei Probleme. Auf den ersten Blick erschien mir unser Wohnblock nicht anderes als die, sehr zahlreich auf dem Campus vorhandenen, anderen Wohnheime. Sehr schnell habe ich jedoch festgestellt, dass wir damit einen sehr angenehmen Ausländerbonus erfuhren. Chinesische Studierende waren in ähnliche Zimmern mit bis zu vier Personen untergebracht.

 

Das Lehrangebot: Mit dem Lehrangebot war ich soweit sehr zufrieden. Wir konnten aus einer Liste von etwa zwanzig englischsprachigen Veranstaltungen frei wählen, die fast ausschließlich nur für ausländische Studierende angeboten wurden und für ein sehr heterogenes Teilnehmerspektrum, das vom Bachelor- Studenten bis zum Doktoranten aus unterschiedlichsten Ländern reichte, zugeschnitten war. Die in den ersten Tagen anstehende Fächerwahl haben wir weitgehend zusammen gestaltet und auch in groben Zügen die gleichen Veranstaltungen belegt. Dabei habe ich mich für die, für mich persönlich am interessantesten Fächer Computer Control System, Matlab, Chinese Level1, Introduction to China und Introduction to Aeronautics and Astronautics entschieden. In dem Fach Computer Control System ging es weitgehend um Übertragungsfunktionen und Regelkreise im zeitkontinuierlichen Bereich, im Frequenzbereich und im diskreten Bereich und um das Bestimmen von Stabilitäten. Die Veranstaltung Matlab befasste sich mit dem in den Ingenieurwissenschaften weltweit bekannten Programm des Unternehmens The MathWorks. Unser Sprachkurs Chinese Level1 war mit zwei Vorlesungen pro Woche das zeitintensivste Fach und bot zusammen mit den beiden Einführungsveranstaltungen Introduction to China und Introduction to Aeronautics and Astronautics die Möglichkeit mit anderen Studierenden in Kontakt zu kommen, die genau wie wir neu an der Universität waren.

 

Verkehrsinfrastruktur: Grundsätzlich gab es die Möglichkeit sich mit dem Bus, deren undurchschaubares Netz ich leider nicht richtig durchschaut habe, mit dem, maximal 50 Yuan (fünf Euro) kostenden Taxi, oder, für 2 Yuan (20 Cent) pro Fahrt, mit der U-Bahn durch die Stadt zu bewegen. Grundsätzlich war das Taxi die bequemste Wahlmöglichkeit, allerdings war die Verkehrsinfrastruktur mit der Anzahl an Menschen zu sehr überfordert, so dass wir in den frühen Abendstunden immer wieder das Problem mit extrem überfüllten Straßen hatten. Für den Weg in die Innenstadt mussten da schon mal bis zu zwei Stunden eingeplant werden. Die einzige zeitlich einigermaßen planbare Alternative bot die, in den Stoßzeiten ebenfalls zu sehr überfüllte, U-Bahn, deren Netz zwar zur Olympiade erweitert werden soll, derzeit aber leider noch nicht das augereifste ist.

 

Die Stadt: Während den zahlreichen Fahrten mit dem Taxi und mit der, teils überirdisch verlaufenden U-Bahn, konnte ich eine Menge von der Stadt sehen. Zunächst vermutete ich reichlich historische Bauwerke, von denen war so gut wie nirgendwo eine Spur. Stattdessen sah ich eine Großstadt, mit riesigen Häusern und riesigen Straßen, die mit unzähligen Baustellen besät war. Durch die enormen Ausmaße der Baustellen, teilweise konnte man ganze kleine Viertel verschwinden und große Vorzeigebauten entstehen sehen, spürte man richtig die Entwicklung des Landes. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt sind die etwa 50 Kilometer entfernte Chinesische Mauer, die Verbotene Stadt und der Sommerpalast. Des weiteren bietet Peking noch zahlreiche Bars, Kneipen, Clubs und Discotheken.

 

Esskultur in China: Oft werde ich auf das Essen in China angesprochen. Diesbezüglich haben wir einerseits, wie zum Beispiel im Chinesischen Entenhaus, sehr gute Erfahrungen gemacht, andererseits war es uns manchmal jedoch auch sehr fremd. Das Essen in den Mensen entsprach meistens leider nicht ganz meinem Geschmack. Man konnte dort zwar schon für unter 10 Yuan (einen Euro) eine vollständige Mahlzeit bekommen, allerdings störte es mich, dass Geschmack und Zutaten für mich nicht immer auf Anhieb erkennbar waren und deswegen der eine oder andere Griff ins Leere dabei war. Besonderes auffällig waren die für uns etwas ungewohnten Tischsitten, beispielsweise war es völlig normal, dass die Studierenden Speisereste einfach auf den Tisch geschmissen haben. Zudem war es durchaus üblich mit vollem Mund zu sprechen, teilweise haben sogar Chinesen während dem Essen laute Schlürf- und Schmatzgeräusche von sich gegeben. Nur lautes Naseputzen wurde am Tisch sehr ungern gesehen. Des öfteren nutzen wir freie Abende und gingen außerhalb der Universität essen. Das kulinarische Angebot reichte von vielfältigen Angeboten der chinesischen Küche über zahlreiche Restaurants mit ausländischer Küche bis hin zu international bekannten Fast-Food-Ketten. Besonders häufig und gerne besuchten wir, in der Nähe gelegene, koreanische und japanische Restaurants.Dabei war es vor allem am Anfang wichtig auf Speisekarten mit Bildern zu achten. Für den kleinen Hunger boten sich die, an zahlreichen Straßenständen zu bekommenden, „dönerartigen“, warmen Snacks an.

 

Finanzen: Mit dem Stipendium des DAAD über monatlich 325 Euro, 25 Euro Krankenversicherung und einem Zuschuss zum Flugticket über 800 Euro konnte man eigentlich genau auskommen. Die Differenz zwischen der monatlichen Zahlung und der Miete betrug zwar nur circa. 200 Euro, mit denen ließ sich jedoch alles lebensnotwendige beschaffen. Wenn ich die Lebenshaltungskosten einfach mal anhand einer Mahlzeit in einem Restaurant, dabei sei gesagt, kein westliches Restaurant, bestimme, kann ich grob sagen, dass das Leben in China nur etwa ein Drittel von dem in Deutschland kostet. Ganz anders sah das hingegen mit westlichen Produkten aus, für die mussten wir auch westliche Preise zahlen. Etwas Glück braucht man bei der Suche nach dem Flug, da variieren die Preise für Hin- und Rückflug von etwa 700 Euro bis weit über die Eintausendeurogrenze.

 

Schluss: Das Wintersemester 07/08 war für mich eine zweifellos unvergessliche Zeit in der ich zwar die, für mich nicht immer ganz einfache, Entfernung zu meiner Freundin überstehen musste, dennoch habe ich während dieser Zeit eine Menge lehrreiche und prägende Erfahrungen gesammelt, von denen ich sicherlich in den verschiedensten Lebenssituationen profitieren werde. Abschließend möchte ich mich bei all denjenigen bedanken, die mir dieses Auslandssemester ermöglicht haben.