Mesut Alptekin

Durch das vom DAAD geförderten Austauschprogramms und der Partnerschaft zwischen dem GETlab der Universität Paderborn und der Beihang University (BUAA) wurde mir ein Auslandssemester in Peking ermöglicht.


Das Semester stellte sich als eine starke Horizonterweiterung sowohl für meinen studentischen, als auch persönlichen Werdegang heraus. Ich habe unvergessliche Erfahrungen und Eindrücke sammeln können, die ich im folgenden Bericht schildern möchte, um für zukünftige Programmteilnehmer eine Hilfestellung zu geben.




Vorbereitung:

Neben den organisatorischen Sachen, wie die Beatragung des Visums, Auslandskrankenversicherung, Flugtickets etc. wäre es sehr Ratsam bereits in Paderborn einen chinesischen Sprachkurs zu besuchen, da man dann später an der Beihang in den Advanced Chinese Course einsteigen kann und nicht erst die Basics wie die richtige Betonung der Wörter lernen muss.


Man sollte auch auf jeden Fall sich einen Überlick über die angebotenen Kursen an der Beihang verschaffen und nach entsprechenden ähnlichen Kursen an der Uni Paderborn suchen. Vor Anreise sollte der Anerkennungsbogen mit den Kursen ausgefüllt und von den jeweiligen Professoren hier unterschrieben werden, da spätere Anerkunngen der Kurse äußerst schwierig sein könnte. Die Anerkennung ist nicht nur wichtig für den eigenen Studienverlauf, sondern auch als Nachweis für das DAAD, da man vertraglich verpflichtet ist eine bestimmte Anzahl an Credits im Ausland erbringen muss.


Außerdem würde ich empfehlen vor dem Abflug über den Supervisor Prof. Yuan Mei eine Abholung von dem Flughafen zu orangisieren, da man, wenn man erst mal in Peking ankommt, komplett verloren sein kann, wenn man nicht gerade weiß wo man hin muss.




Ankunft und Wohnen:

Abgeholt wurden wir von einem Studenten von Prof. Yuan Mei, der uns zu uns zum Internationalen Ausländerwohnheim, dem DaYunCun (Gebäude 10), Südlichen Ende des Campus, gebracht hat und auch in den folgenden 2 Tagen bei der Oranisation geholfen hat, z.B. wie man Elektrizität beantragt und bezahlt, wo man die Miete zahlen muss, wie man Internet freischaltet etc.


Die kleinen Wohnungen bestehen aus 2 Zimmern, 2 Duschtoilettenkammern und 2 Waschbecken im Flur. Je nachdem was man bevorzieht kann man eines der Zimmer mit einer anderen Person teilen, oder hat das Zimmer für sich alleine und zahlt entpsrechend mehr Miete. In den Kleinen Wohnungen darf nicht gekocht werden, da jetzt überall auch Feuermelder angebracht sind. Es wird nur eine Mikrowellengerät und Kühlschrank bereitgestellt um sich essen aufzuwärmen. Man braucht aber hier auch nicht selber kochen, da das Essen sowohl auf den Straßen, als auch in den Restaurants oder in der Kantine (Mensa) mit ca. 1-2 € sehr günstig ist. Vor allem in der Kantine ist das essen sehr günstig, zwar nicht immer gut, dafür hat man die Auswahl zwischen 6 verschiedenen Kantinen, die teilweise auf dem Campus verstreut sind.




Studium:

Die Beihang stellt ein eigenes Gebäude, das Internation School, speziell für Studierende aus dem Ausland zur Verfügung, wo auch die meisten Veranstaltungen in Englisch statt finden. Allerdings kann es vorkommen, dass gerade die Kurse, die man besuchen will aufgrund mangelnder Nachfrage nicht zu stande kommen, wie in unserem Fall. Das bedeutet, dass man alternative Kurse besuchen sollte und sich noch mal über die Anerkennung der Kurse in Paderborn kümmern muss.


Insegesamt habe ich 6 Kurse belegt:

  • Computer Vision

  • Pattern Recognition

  • Matlab Programming

  • Design and Fabrication of Microelectromechanical Devices

  • Chinese Level I

  • Differential Equations and Dynamical Systems


Die meisten Veranstaltungen bestanden aus lediglich Vorlesungen, zu denen parallel Projekte in Teams bearbeitet werden mussten. Diese stellten auch zugleich die Prüfungsleistung dar, d.h. der Kurse wurde abgeschlossen und bewertet anhand der abgeschlossenen Projekte und den dazugehörigen Reports.


Trotz der vielen Veranstaltungen blieb mir immer noch relativ viel Freizeit, um z.B. Sport zu treiben. Hierfür stellt die Beihang verschiedene Angebote im Campus zur Verfügung, neben Tennis-, Volleyball-, Fußball-, Basektball- und Badmintonplätzen gibt es ein kleines Stadion inmitten des Campus. Darüber hinaus findet man überall in Peking kleinere Plätze mit Geräten, wo vorzugsweise ältere Menschen trainieren.




Nachtleben:

Es gibt viele Stadteile die bekannt sind für das Nachtleben, wo man ausgehen oder Party machen kann. Zu erwähnen wäre Wudouku, was in der Nähe des Wohnheims liegt und zahlreiche Clubs bietet. Die Preise sind mit 20 Yuan für ein Bier sehr europäisch, aber zur Not kriegt man von der Straße immer etwas zu trinken. Außerdem gibt es zahlreiche Aktionen, wie z.B. Montags Student-Night, wo man durch Vorzeigen seiner Studentenkarte 5 Gutscheine für Cocktails seiner Wahl erhalten kann.


Sanlitun liegt weiter weg, ist aber internationaler und stellt eine bessere Wahl für Partys dar. Hier sind die Clubs teilweise sehr luxeriös ausgestattet. Die Getränke sind etwas teurer als in Wudouku, aber da man nirgendswo Eintritt zahlt, kann man zum Kiosk an der Straße das Bier für 5 Yuan kaufen.



Reisen:

Wer sich den Lonely Planet für China gekauft hat kann sehen, dass es sehr viele schöne Landschaften und Orte gibt, die man in China besuchen kann. Zwar ist das Reisen relativ günstig, aber aufgrund der hohen und ständigen Eintrittskosten (Tempel, Parks etc.) und der Tatsache, dass Ausländer relativ mehr zahlen müssen als die einheimischen (wenn man nicht geübt ist in Handeln) sollte man auf jeden Fall etwas Geld gespart haben. Außerdem ist spätestens hier wichtig, dass man etwas chinesisch sprechen kann, denn viele Menschen können kein oder kaum Englisch und so können selbst einfache Dinge wie der Kauf von Zugtickets zur Qual werden.




Fazit:

Meine Erfahrungen in Peking und der Beihang Universität haben mich fachlich weitergebildet sowie kulturell mit China vertraut gemacht. Ich kann jedem empfehlen, dieses Austauschprogramm wahrzunehmen. Es ist eine einmalige Chance!

 

Danke an alle, die mir dieses ermöglicht haben.

Auf meinen Blog 4tune (http://mesut.alptekin.de/china/) findet ihr auch weitere Informationen, Eindrücke und Bilder während meiner Zeit in China und während der zweimonatigen Reise.